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Myopie Management bei fortschreitender Kurzsichtigkeit bei Kindern

Therapiemaßnahmen und Möglichkeiten

Lange Zeit konnte man gegen eine fortschreitende Kurzsichtigkeit bei Kindern wenig tun. Heute steht uns im Rahmen des sog. Myopie Managements ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Verfügung, mit denen wir den Verlauf positiv  beeinflussen können. Und das ist gut so, denn für die betroffenen Kinder ist allein schon der laufend zunehmende Anstieg der Brillenwerte eine große Belastung. Darüber hinaus sind aber auch die möglichen Folgeschäden ein Problem, denn eine fortschreitende Myopie kann im späteren Alter zu schweren Augenerkrankungen führen. Doch glücklicherweise hat die Medizin in den vergangenen Jahren in diesem Bereich erhebliche Fortschritte gemacht, und so sind wir heute in der Lage, eine zunehmende Kurzsichtigkeit bei Kindern mit verschiedenen Maßnahmen in ihrem Anstieg wirkungsvoll zu reduzieren. Unser Myopie Management greift dabei auf drei verschiedene Säulen der Therapie zurück. 

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Kontaktlinsen 

Es gibt verschiedene Formen von Kontaktlinsen, die speziell für das Myopie Management entwickelt wurden und deren Wirksamkeit in Studien bestätigt werden konnte. Zum einen sind das formstabile Kontaktlinsen mit verschieden starken Brechungszonen. Sie können die Abbildung im gesamten Auge scharf stellen – ähnlich einer Gleitsichtbrille. Diese Linsen können laut Studien eine Reduktion des Anstiegs der Myopie bis zu 45% erreichen.

Allerdings müssen diese Linsen den ganzen Tag getragen werden, und das ist für jüngere Kinder oft nicht geeignet. Zudem müssen die Kinder in der Lage sein, die Linsen selber einsetzen und auch herausnehmen zu können, zum Beispiel, wenn ihnen Schmutz unter die Linse gerät.

Ortho-K Linsen (Nachtlinsen)

Eine weitere Möglichkeit sind Orthokeratologie-Linsen, kurz Ortho-K Linsen genannt. Dies sind harte Linsen, die nur über Nacht getragen werden. Die Form der Linse ist so gestaltet, dass sie die Hornhaut während des Tragens in der Nacht leicht abflacht. Das Kind nimmt die Linse morgens aus dem Auge und kann dann tagsüber scharf sehen – ohne Brille. Dies ist insbesondere für sportlich engagierte Jugendliche eine sehr gute Lösung. Ein Anstieg der Kurzsichtigkeit kann mit Ortho-K Linsen um bis zu 60 % reduziert werden.

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MIYOSMART BRILLENGLÄSER

Eine noch relativ neue, aber sehr vielversprechende Methode des Myopie Managements sind Miyosmart Brillengläser. In klinischen Studien konnte eine Verlangsamung des Fortschreitens der Myopie um 60% im Vergleich zu herkömmlichen Einstärkengläsern nachgewiesen werden. Wir setzen die Miyosmart Gläser seit einiger Zeit in der Therapie ein und können ermutigende Ergebnisse verzeichnen.

Miyosmart Brillengläser sind anders aufgebaut als normale Gläser: Sie verfügen über zwei separate optische Bereiche. Diese sorgen dafür, dass nicht nur im Zentrum der Netzhaut ein scharfes Bild entsteht, sondern auch in den Außenbereichen. Auf diesem Weg kann  die Kurzsichtigkeit effektiv korrigiert werden, aber ohne das Längenwachstum des Augapfels durch eine unscharfe Abbildung in den Außenbereichen der Netzhaut anzuregen.

Mehr über Miyosmart Brillengläser erfahren Sie hier.

Therapie mit Atropin Augentropfen

Eine weitere Säule im Myopie Management sind Atropin Augentropfen, die in extrem niedriger Dosierung während der gesamten Wachstumsphase des Kindes angewendet werden. Damit soll das fortschreitende Wachstum des Augapfels in die Länge – die Ursache für die zunehmende Kurzsichtigkeit – verlangsamt werden. Diesen Therapieansatz gibt es seit einigen Jahren, und Studien belegen, dass das Längenwachstum der Augen zwischen 20-40% reduziert werden kann. Allerdings fehlen noch aussagekräftige Langzeitstudien. Vor allem ist unklar, wie lange die Therapie durchgeführt werden muss. Hierin sehen wir insbesondere für jüngere Kinder ein Risiko, da sich bei ihnen die Anwendung ja über einen insgesamt sehr langen Zeitraum erstrecken würde. Zudem müssen auch mögliche Auswirkungen auf den Lernprozess in den Blick genommen werden, da in der kindlichen Entwicklung der Sehprozess eng mit dem Lernverhalten zusammenhängt.

Inwieweit eine Atropin-Therapie tatsächlich dauerhafte Erfolge erzielen kann, ist bisher nicht eindeutig nachgewiesen. Aus den genannten Gründen und auch weil die Tropfen nicht frei von Nebenwirkungen sind, wägen wir ihren Einsatz sehr sorgfältig ab. Aufgrund der fehlenden Langzeitstudien gilt die Atropin-Therapie als noch nicht wissenschaftlich anerkannt, daher werden die Kosten dafür von den Krankenkassen derzeit nicht übernommen.